Wir sind Kulturerbe! – Genossenschaftsidee weltweit gewürdigt
Die erste deutsche UNESCO-Nominierung «Idee und Praxis der Organisation von gemeinsamen Interessen in Genossenschaften« ist in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. – Dies hat der zuständige Ausschuss der UNESCO in Addis Abeba am 30. November 2016 entschieden.
Die Bewerbung zur Anerkennung der »Genossenschaftsidee« als Immaterielles Kulturerbe hatten 2014 die Deutsche Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft und die Deutsche Friedrich-Wilhelm- Raiffeisen-Gesellschaft gemeinsam über die Bundesländer Sachsen und Rheinland-Pfalz eingereicht.
Die Rolle der Wohnungsbaugenossenschaften hatte seinerzeit die Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland e.V. maßgeblich für den Antrag formuliert; siehe hierzu auch unsere Sonderseite zur Nominierung). – Umso mehr freut sie sich, dass die genossenschaftliche Idee der beiden Gründerväter Hermann Schulze-Delitzsch (1808-1883) und Friedrich-Wilhelm Raiffeisen (1818-1888) mit ihren sozialen, kulturellen, ethischen, emanzipatorischen und ökonomischen Werten, Traditionen und Dimensionen nun diese weltweite Würdigung erfährt.
In Deutschland sind die rund 8.000 Genossenschaften mit 23 Millionen Mitgliedern die stärkste Wirtschaftsorganisation. Im Kreditwesen, im Handel, im Handwerk, in der Land- und Wohnungswirtschaft sind Genossenschaften stabile und stabilisierende Unternehmen, die mit ihrem Förderauftrag ihren Mitgliedern verpflichtet sind. Ihre Aktualität zeigt sich heute auch in der Gründung vieler neuer Genossenschaften, besonders zahlreich in den Bereichen Erneuerbare Energien, Nahversorgung oder Gesundheit. Die Genossenschaftsidee und erfolgreiche Unternehmensform ist ein Baustein, um auch in der dritte Welt soziale und wirtschaftliche Missstände zu lindern.
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